Als Mutter von zwei Kindern kenne ich nicht nur die meisten Kinderkrankheiten aus persönlicher unmittelbarer Erfahrung, sondern weiß auch um die Sorgen der Eltern und die Ängste der Kinder vor ärztlichen Untersuchungen. In meiner Tätigkeit als Fachärztin arbeite ich regelmäßig auf der Kinderchirurgie und kümmere mich um unsere kleinen und kleinsten Patient:innen. Dieses Wissen und der Alltag mit meinen eigenen Kindern geben Ihnen die notwendige Sicherheit die Gesundheit ihrer Kinder in die besten Hände zu legen.
Mandel- oder Rachenentzündungen kommen im Kindesalter sehr häufig vor und bedürfen nicht stets einer antibiotischen Therapie. Oftmals führen ein paar Tage Ruhe, ein entsprechendes antientzündliches Mittel (Schmerzsaft) und der richtige Tee schon zur Heilung. Entwickelt Ihr Kind jedoch über 2-3 Tage hohes Fieber und zb starken Mundgeruch sollten Sie unbedingt einen HNO Arzt aufsuchen.
Acht bis zehn Infekte im Jahr sind im Kindergartenalter normal. Antibiotikagaben sind nicht immer erforderlich.
Häufig sind vor allem wiederkehrende Ohrenschmerzen nicht durch eine Mittelohrentzündung, sondern durch eine Belüftungsstörung des Mittelohres verursacht. Oftmals kommt es dadurch zu einer Ansammlung von Flüssigkeit hinter dem Trommelfell und damit zu einer Hörverschlechterung und akuten stechenden Ohrschmerzen. Rechtzeitig erkannt, reichen am Beginn schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, sowie abschwellende Nasentropfen, die Sie Ihrem Kind schon in der Nacht, wenn die Ohrschmerzen oft erstmals auftreten, geben können, um die Zeit bis zum Besuch des Kinder- oder HNO-Arztes zu überbrücken.
Im Kindergartenalter kommt es häufig zu Hörminderung durch eine Belüftungsstörung des Mittelohres. Dies kann nun nicht nur durch rezidivierende Infekte zustande kommen, sondern auch durch die vorherrschenden anatomischen Bedingungen verursacht werden. Große Rachen- und/oder Gaumenmandeln können dazu führen, dass Kinder unter einer behinderten Nasenatmung leiden, wodurch sich eine pathologische Mundatmung einstellt. Nächtliches Schnarchen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, wiederkehrender Schnupfen und eine Minderbelüftung des Mittelohrs, oder sogar wiederkehrende Mittelohentzündungen können dabei diesen Circulus vitiosus unterhalten. Folgen einer länger bestehenden Hörminderung sind beispielsweise Probleme in der Sprachentwicklung, soziale Ausgrenzung und Verhaltensauffälligkeiten. Durch eine einfache Untersuchung des Ohres mit dem Mikroskop, eine Tympanometrie (schmerzlose schnell durchzuführende Untersuchung der Beweglichkeit des Trommelfelles und der Druckverhältnisse im Mittelohr) und eine Audiometrie (Hörtest) lässt sich rasch feststellen, ob ein Belüftungsproblem besteht. Meist lässt sich das Problem der Belüftung medikamentös beheben, manchmal ist auch ein kleiner Eingriff nötig.
(Gaumen-)Mandeln (Tonsillen) und Polypen (Rachenmandeln/Adenoide) sind Teil des Immunsystems. Die Polypen liegen im Raum hinter der Nase dort, wo die Eustachische Röhre beginnt, über die unsere Mittelohren belüftet wird. Sind sie zu groß, kann ihr Kind nicht mehr ausreichend durch die Nase atmen. Die Folge können wiederkehrende Mittelohrentzündungen bzw. Belüftungsprobleme mit einhergehender Hörverschlechterung sein. Andere Zeichen für zu große Polypen sind Mundatmung (was unter anderem zu Zahnfehlstellungen führen kann), nächtliches Schnarchen, häufige Infekte mit eitrigem Schnupfen, gelegentlich auch Husten. Nach ausführlicher Anamnese und Untersuchung lässt sich feststellen, ob eine Operation sinnvoll ist, und die natürlich bestehenden Ängste der Eltern lassen sich in einem ausführlichen Beratungsgespräch meist beseitigen. Sollte sich zum Zeitpunkt der Operation Flüssigkeit im Mittelohr befinden, lässt sich diese durch einen Trommelfellschnitt (Parazentese) leicht absaugen. Dadurch kommt es sofort zu einer Hörverbesserung. Die winzige Lücke schließt sich meist innerhalb weniger Tage. So lange sollte kein Wasser ins Ohr gelangen. Auf das Einsetzen von "Röhrchen" kann verzichtet werden, wenn die Flüssigkeit im Mittelohr nicht bereits eingedickt ist. Sollte dies der Fall sein, muss zur Abheilung der Mittelohrschleimhaut eine ausreichende, durchgehende Belüftung sichergestellt werden, die mit einem Paukenröhrchen erzielt werden kann. Die Gaumen-Mandeln stellen häufig ein Problem, das eine Operation nötig macht, dar. Sie können sogar zu einer Atembehinderung (manchmal sogar mit nächtlichen Atemstillständen) führen. Auch Appetitlosigkeit mit unklarer Gewichtsabnahme (es fällt auf, dass mein Kind eher weiche Sachen lieber ist) kann aufgrund zu großer Mandeln vorkommen. Ein Hauptargument zur Entfernung von zu großen Mandeln ist das Auftreten von mehreren antibiotikabedürftigen Entzündungen über einen längeren Beobachtungszeitraum und ein hoher Leidensdruck., Die Gaumen-Mandeln werden vor dem 6. Lebensjahr fast ausschließlich verkleinert (Tonsillotomie) oder nach dem sechsten Lebensjahr komplett entfernt (Tonsillektomie).
Der Mutter-Kind-Pass dient der gesundheitlichen Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder. Er beinhaltet die im Mutter-Kind-Pass-Programm vorgesehenen ärztlichen Untersuchungen während der Schwangerschaft und bis zum 5. Lebensjahr des Kindes. Alle vorgeschriebenen Untersuchungen sind wichtig für Mutter und Kind.
Im 7. bis 9. Lebensmonat, wird im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung, eine Untersuchung des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs Ihres Kindes durchgeführt. Dabei wird das Hörvermögen getestet. Die Trommelfelle werden beurteilt, und es erfolgt eine Überprüfung, ob das gerichtete Hören (das Erkennen der Schallquelle aus verschiedenen Richtungen) funktioniert.
Wenn bei Ihrem Kind bestimmte Riskofaktoren für eine Hörstörung vorliegen, erfordert das eine Abklärung mittels AABR Screening. Dieser Test wird in unserer Ordination durchgeführt.
In meiner Tätigkeit als Oberärztin an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- & Ohrenheilkunde LKH Graz bin ich auch für Hörstörungen und Hörabklärungen bei Kindern zuständig.
Aus langjähriger Erfahrung im Umgang mit den kleinen Patient:innen weiß ich, dass die Diagnosefindung als auch die Entscheidung ob und welche Form einer Hörhilfe sinnvoll ist, insbesondere bei Kindern viel Geduld, Erfahrung und fundiertes Wissen benötigt.
Das OAE-Hörscreening (Messung der otoakustischen Emissionen) kann sofort Gewissheit verschaffen, und gleich vor Ort in unserer Ordination durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um ein objektives Testverfahren zur Messung von Schallaussendungen der äußeren Haarzellen des Innenohrs. Mit dem OAE kann gezielt die Funktion der Hörschnecke geprüft werden.
Mit dem AABR-Test, der automatisierten Hirnstammaudiometrie (AABR), der auch in unserer Ordination durchgeführt werden kann, wird die Reaktion des Gehirns auf einen Sondenton gemessen. Dazu werden auf die Stirn, den Nacken und den Wangenknochen kleine Elektroden aufgeklebt. Ist diese Reaktion messbar, sind Mittelohr, Hörschnecke, Hörnerv und unterer Teil der Hörbahn funktionsfähig.
Das heißt für Sie, Gewissheit zu haben, ob das Gehör Ihres Kindes normal funktioniert und gesund ist. Als Mutter eines Neugeborenen hat man viele Sorgen und Überlegungen, insbesondere was die Gesundheit des Babys betrifft. Ich weiß aus eigener Erfahrung, als zweifache Mutter, wie wichtig uns Gewissheit in dieser wunderbaren Zeit unseres Lebens ist.
Als Elternteil und Betroffener fühlt man sich in den spezialisierten aber unter Zeitdruck arbeitenden Spezialambulanzen oft nicht ausreichend aufgeklärt, es bleiben Fragen, Zweifel, Sorgen und Verunsicherung. Meine mehr als 10jährige klinische Erfahrung mit Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit bei Kindern und Erwachsenen gewährleistet Ihnen die bestmögliche Betreuung & Behandlung. Und natürlich biete ich Ihnen eine fundierte Beratung oder auch Zweitmeinung für Ihren persönlichen Entscheidungsprozess.
Ein Hörtest bei Kindern ist sinnvoll, wenn Sie Anzeichen von Hörproblemen beobachten oder vermuten. Hier sind einige Anzeichen, auf die Sie achten sollten:
Wenn Sie eines dieser Anzeichen beobachten, ist es sinnvoll, einen Hörtest bei einem HNO-Arzt zu vereinbaren. Eine professionelle Ohrmikroskopie und ein frühzeitiger Hörtest können helfen, Hörprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dies ist wichtig für den tadellosen Spracherwerb und die allgemeine Entwicklung des Kindes ist.
Ein weiterer Faktor ist die genetische Voraussetzung, wie zum Beispiel eine Hörminderung in der Familie, oder ob das Kind anderen Risikofaktoren ausgesetzt war.
Manche Tests können bei Kindern aller Altersgruppen angewendet werden, während andere vom Alter oder dem Verständnis, sprich der Entwicklung abhängig sind.
Bei Neugeborenen erfolgt noch vor Verlassen des Krankenhauses eine Untersuchung des Gehörs. Diese Vorgehensweise ist weit verbreitet und wird in Österreich sogar als Screening Methode eingesetzt.
Für Babys mit angeborener Schwerhörigkeit gilt, dass die Behandlung um das sechste Lebensmonat beginnt, da dies besonders wichtig für die Sprachentwicklung ist. Wenn ein Gehörverlust rechtzeitig festgestellt und behandelt wird, kann das Kind im Grundschulalter voraussichtlich den gleichen Entwicklungsstand wie andere Kinder gleichen Alters erreichen.
Es gibt zwei Arten von Untersuchungen für Neugeborene. Diese sind schmerzfrei und dauern nur wenige Minuten und werden von uns vor Ort in der Ordination durchgeführt. Vorzugsweise, wenn das Baby schläft.
Bei diesem Test wird ein kleines Mikrofon im Ohr des Babys platziert. Geräusche werden dann übertragen und die Geräusche, die von der Cochlea (Schnecke) rückstrahlen, werden über den Gehörgang aufgenommen. Hörschwellenverschiebungen bei verschiedenen Frequenzen können durch die Analyse des Geräuschausstoßes ermittelt werden. Hat das Baby Gehörverlust, wird kein Geräusch rückgestrahlt. Sollte die OAE-Messung wiederholt negativ ausfallen, gibt es eine weitere Möglichkeit das Hörvermögen in der Ordination zu überprüfen – mittels AABR Test.
Dabei werden verschiedene Elektroden am Kopf des Babys platziert, während das Baby in einem Ruhezustand (schlafend) akustischer Stimulation mittels Kopfhörer ausgesetzt wird. Beide Ohren werden unabhängig untersucht. Eine Analyse der Gehirnaktivität gibt dann Aufschluss über die Hörschwellen.(Test der gehörspezifischen Reaktion des Gehirnstamms)
Eine weitere Untersuchungsmethode zwischen dem 7ten Lebensmonat und dem 2ten Lebensjahr stellt ein einfacher Verhaltenstest dar:
Mit Hilfe von Gegenständen, die verschiedene Frequenzbereiche repräsentieren (Trommel, Rassel, Klingel etc.), wird eine akustische Stimulation hervorgerufen. Dabei wird das Verhalten des Kindes und seine Reaktionen auf die Geräusche beobachtet.
Die Geräuschfelduntersuchung arbeitet mit zusätzlichen visuellen Reizen. Dabei wird das Kind Geräuschen aus verschieden platzierten Lautsprechern ausgesetzt. Gewöhnlich dreht es sich in die Richtung der Geräuschquelle. Wenn das Kind reagiert, wird es mit einem unterhaltenden visuellen Reiz (einem Spielzeug) „belohnt“. Diese Untersuchung wird bei Bedarf in der pädaudiologischen Spezialambulanz durchgeführt.
Die Untersuchung des Gehörsinns von Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren wird mit folgender Methode durchgeführt:
Dieses Testverfahren mittels Kopfhörern, wird bei jungen Kindern angewandt, und setzt eine bestimmte Reife voraus. Über dieses Verfahren können spezifische Informationen über die Art des Gehörverlusts erfahren werden. Der Test wird zumeist als eine Art Spiel für das Kind durchgeführt. Eine mögliche Methode ist, dass das Kind, ein Spielzeug in die Hand nehmen soll, sobald es ein Geräusch vernimmt. Die aktive Teilnahme des Kindes ist Voraussetzung für diese Testmethode.
Die Überprüfung des Hörvermögens bei Kindern ab dem 3ten Lebensjahr entspricht der Testung im Erwachsenenalter:
Mithilfe der Tonaudiometrie kann das Hörvermögen in verschiedenen Frequenzbereichen getestet werden. Dabei erzeugt ein Generator Töne in unterschiedlichen Frequenzen, die die kleinen Patienten über Kopfhörer hören. Dem Kind werden verschiedene Töne in an- oder absteigender Lautstärke vorgespielt, bis der Ton gerade eben gehört wird. Diese Lautstärke, die es braucht, um Töne bei verschiedenen Tonhöhen gerade noch zu hören, nennt man Hörschwelle. Sobald das Kind etwas hört, drückt es den Signalknopf. Ein Computer registriert, wann jeweils der Signalknopf gedrückt wird. Zeichnet man die einzelnen Töne grafisch auf, erhält man ein Audiogramm.
Weitere Testverfahren die bei Kindern jeglichen Alters bis zum Erwachsenen bei uns in der Ordination nach Bedarf und Notwendigkeit durchgeführt werden:
Mit der Tympanometrie wird die Funktionsweise des Mittelohrs untersucht. Durch Luftdruck wird das Trommelfell in Bewegung gesetzt. Dabei wird mit einem Spezialgerät die Beweglichkeit des Trommelfells gemessen. Dieser Test gibt keine Auskunft darüber, wann das Kind etwas hört und wann nicht, aber er gibt Aufschluss über mögliche Druckveränderungen im Mittelohr. Der Test wird bei Babys, Kleinkindern und natürlich schon "Großen" durchgeführt.
Bei normaler Mittelohrbeweglichkeit bewirkt die durch einen bestimmten Schallpegel ausgelöste Kontraktion (Zusammenziehen) des Musculus stapedius eine Versteifung der Gehörknöchelchenkette und damit eine plötzliche Änderung der Compliance (Beweglichkeit) des Trommelfells. Diese Messung findet bei speziellen Fragestellungen (zB Otoskleroseabklärung, Facialisparese etc) Anwendung.
“In meiner Tätigkeit als Kinder HNO-Arzt stehe ich nicht in Konkurrenz zum Kinderarzt, sondern stelle mein Wissen und meine Erfahrung bei der Behandlung von Erkrankungen im Kinder HNO Bereich zur Verfügung. Selbstverständlich arbeite ich hier gerne mit dem Kinderarzt Ihres Vertrauens zusammen.”
OÄ Dr. Elke Fröhlich-Sorger
Ihre persönliche Fachärztin für Kinder HNO in Gratwein